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Sehr groß
war das Interesse an der Führung bei der
Erdgasverdichterstation in Rothenstadt, die von der
Frauen-Union organisiert wurde.
Irmgard Schreglmann stellte den Kontakt zu Werksleiter
Helmut Zeug her, der die 30 Personen aller Altersgruppen,
zunächst allgemein über den Standort der seit 1982 in
Betrieb ist, informierte.
Aus den Anfang der 80er Jahre 120 Mitarbeitern sind
mittlerweile nur noch 12 Angestellte übrig geblieben.
Diese sind hauptsächlich für Wartungstätigkeiten , die in
erster Linie für die Gewährleistung der Sicherheit dienen,
da die Verdichterstation mittlerweile zentral aus Essen
Computergesteuert wird.
In den vergangenen 20 Jahren sind auf den Erdgassektor
neue Dimensionen erschlossen worden und so sind Leitungen
von 6000 Kilometern über Land und Unterwasserleitungen von
1000 Kilometern Länge keine Seltenheit mehr. Die
Verlegetiefe im Meer reicht bis zu 600 Metern.
Ein Vergleich mit anderen Energietransportsystemen zeigt,
dass Erdgastransportsysteme über lange Strecken große
Transportvorzüge aufweisen. So fließt zum Beispiel durch
eine mit 80 bar betriebene Erdgasleitung von 120
Zentimetern Durchmesser etwa zwanzigmal so viel Energie
wie durch eine 380-kV-Stromüberlandleitung.
Herr Zeug und Herr Kirchdorfer klärten die Besuchergruppen
über die Reinigung und Filterung in den Durchlaufstationen
auf. Die Gäste konnten die beeindruckend große Gasturbine,
die mit 14000 PS angetrieben wird, bestaunen.
Für Fernleitungen und Verdichterstationen gelten sehr hohe
Sicherheitsmaßstäbe. Bau und Betrieb müssen nach
speziellen gesetzlichen Vorschriften und strengen
technischen Normen erfolgen. Alle Abschnitte im Verlauf
der Leitungsstrasse müssen gleich sicher ausgelegt sein.
Die Station selbst ist mit umgangreichen
Sicherheitseinrichtungen ausgerüstet. In den
Maschinenhallen sind Gaswarn- und Feuermeldeanlagen
installiert, die im Bedarfsfall ein zentrales
Abschaltsystem auslösen. Die Hallen können durch eine
vollautomatische Feuerlöschanlage mit Kohlendioxid
geflutet werden.
Interessant war auch, dass 49 Prozent der geförderten
Erdgasmengen in Deutschland von Kleinverbrauchern, also
Haushalten abgenommen werden.
Nach der eineinhalbstündigen, sehr aufschlussreichen und
informativen Führung durch die Hallen der "MEGAL" bedankte
sich Renate Müller, Vorsitzende der Frauen-Union
Etzenricht, bei Helmut Zeug mit einigen Flaschen Rotwein
aus der Patengemeinde Algund.
Die komplette Besuchergruppe wurde anschließend noch zu
einer kleinen Brotzeit in die Gaststätte Hösl eingeladen,
bei der auch noch Gelegenheit bestand, technische oder
organisatorische Fragen zu diskutieren. |