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Weil
die erste Fastenpredigt vor zwei Jahren beim Fischessen
der Unions-Familie so gut ankam, engagierte Vorsitzender
Reinhard Kleber auch heuer wieder "Bruder Antonius", um
zum deftigen Essen die passende rhetorische Beilage zu
liefern. Der Prediger sagte jedoch seinen Auftritt
kurzfristig ab, weshalb Johann Meier einsprang. Er
meisterte die Premiere bravourös.
Im
Heim St. Nikolaus war kein Platz mehr frei. Fast 90 Gäste
hatten sich eingefunden, um sich die Fastenrede in Reim
und Gesang zu Gemüte zu führen. "Die Zeiten sind geprägt
von Katastrophen, Schnelllebigkeit und Veränderungen. Auf
dem Nockherberg wird der Bruder Barnabas ein Opfer der
Frauenquote und ersetzt durch die Mama Bavaria, der dann
alle zujubeln. Und in Etzenricht lässt sich der Bruder
Antonius von mir doubeln."
Natürlich gehörte Karl-Theodor zu Guttenberg mit in die
Predigt, genauso wie Horst Seehofer und die Frauenquote.
"Doch bei euch in Etzenricht, braucht man solche Quoten
nicht. Die Frauen sind hier vorne dran, es braucht fast
'ne Quote für den Mann. Wenn man die Kirchen nur
betrachtet, so sei zuerst darauf geachtet, dass bei den
evangelischen Christen dort, eine Lektorin hat oft das
Wort. Und im katholischen Pfarrgemeinderat, der Mann schon
längst nicht mehr die Mehrheit hat. Wenn man so ins
Vereinsleben schaut, es einen fast vom Hocker haut, und
auch in unserem Gemeinderat, die Frau schon längst ihre
Quote hat."
Die
Lachmuskeln der Gäste wurden heftig beansprucht, denn die
aus der Feder von Beatrix Kleber stammende Fastenrede war
spritzig und humorvoll geschrieben. "Gesagt noch sei, ganz
nebenbei, vom andern Lager der Politik, nein, darüber red
ich nicht. Von denen man nix gscheit's erfährt, drum sans
auch keine Zeile wert." Meier erntete riesigen Applaus von
den Zuhörern, die sich die marinierten Heringe schmecken
ließen. FU-Vorsitzende Renate Müller hatte sie mit einigen
Damen aus dem Vorstand zubereitet. |